Wir blicken auf eine über 100-jährige bewegte Geschichte zurück.
1925
Gemeinnützigkeit
Einführung der Hauszinssteuer und Anerkennung der Gemeinnützigkeit der Kleinwohnungsbau AG.
ab 1926
Aufschwung
Ab 1926 geht es mit den Bauaktivitäten der Gesellschaft deutlich voran. In der zweiten Hälfte der 1920er-Jahre baut die AG kleinere Quartiere, aber auch komplexe Häuserzeilen wie an der Benkendorferstraße/ Böllberger Weg mit 167 Wohnungen.
Wenig später folgen die Siedlung am Stadtgutweg und neue Häuserzeilen in der heutigen Damaschke-/Elsa-Brändström-Straße.
1941
I. Bilanz
Die Kleinwohnungsbau AG hat seit Gründung 929 Häuser mit 3.486 Wohnungen erbaut. Mit Kriegsbeginn kommt der Wohnungsbau zum Erliegen.
1950
Enteignung
Die Kleinwohnungsbau Halle AG wird im Grundbuch in Volkseigentum überschrieben. Die Kommunale Wohnungsverwaltung bzw. die Grundbesitzabteilung Kleinwohnungsbau, ein kommunales Wirtschaftsunternehmen der Stadt Halle, übernimmt die Häuser der bisherigen Aktiengesellschaft und führt diese mit den städtischen Gebäuden zusammen.
Der VEB (K) Haus- und Grundbesitz geht aus dem kommunalen Wirtschaftsunternehmen
hervor.
1950er- bis 1960er-Jahre
Nachkriegszeit
In Halle wie in allen Städten der DDR herrscht infolge der Kriegszerstörungen und der großen Zahl an Übersiedlern aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten eine enorme Wohnungsnot. Deshalb setzt sich in kurzer Zeit in der DDR der Wohnungsbau in Montagebauweise durch.
Der VEB Kommunale Wohnungsverwaltung (KWV) wird 1958 Rechtsnachfolger des VEB (K) Haus- und Grundbesitz.
1971
Plattenbau-Stadtteile
Der VEB Gebäudewirtschaft Halle entsteht aus dem VEB Kommunale Wohnungsverwaltung.
Der VIII. Parteitag der SED beschließt 1971 ein Wohnungsbauprogramm, das bis 1990 die Wohnungsnot beenden soll. So werden
in den 1970er- und 1980er-Jahren in der DDR knapp zwei Millionen neue Wohnungen
gebaut – überwiegend in Plattenbauweise.
II. Bilanz
Das volkseigene Unternehmen bewirtschaftet 7.000 Grundstücke, 4.000 davon wurden vor 1945 bebaut.
1989
1989
Stopp der großflächigen Abrissarbeiten in der Innenstadt.
Von den 109.600 Wohnungen in der Saalestadt hat ein Viertel schwere Baumängel, 3.200 Wohnungen stehen leer. Es gibt 10.700 Wohnungssuchende.
30. Juni 1990
Wendezeit
Umwandlung des VEB Gebäudewirtschaft Halle in die Hallesche Wohnungs- und Grundbesitz AG. Zu dieser Zeit bewirtschaftet das Unternehmen
62.400 Wohnungen (57 Prozent aller Wohnungen der Stadt).
August 1992
Gründung GmbH
Die Stadtverordnetenversammlung
beschließt die Überführung des gesamten Grundbesitzes (außer in Halle-Neustadt) in die Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH (HWG). Alleingesellschafter ist die Stadt Halle (Saale).
2002
III. Bilanz
Die HWG bewirtschaftet insgesamt
ca. 30.500 Wohn- und Gewerbeeinheiten in unterschiedlichsten Eigentumsverhältnissen in allen Stadtgebieten außer in Halle-Neustadt.
Der Leerstand liegt zu Jahresende bei
29,2 Prozent.
2003
Trendwende
Die HWG verstärkt die Investitionen in ihre Bestände und startet umfangreiches Bauprogramm. Erstmals in ihrer Geschichte schließt die HWG ein Geschäftsjahr positiv ab. Der Leerstand der HWG nimmt wieder ab und liegt Ende 2003 bei 27,7 Prozent.
Start für großflächigen Rückbau und die Renaturierung des Stadtteils Silberhöhe.
In Heide-Nord eröffnet die HWG am 12. Dezember ihren ersten Mieterladen. Aktuell gibt es insgesamt sieben HWG-Mieterläden in verschiedenen Stadtteilen.
14. Juni 2005
Haushaltskonsolidierung
Der hallesche Stadtrat fasst Beschlüsse zur Sanierung des kommunalen Haushaltes. Bis 2012 soll die HWG rund 72 Millionen Euro an den Gesellschafter abführen. Im Jahr 2007 erhöht der Stadtrat die Forderungen auf 142 Millionen Euro bis 2012.
2007
Quartier Stadtgutweg
Abschluss der Sanierungsarbeiten im Quartier Stadtgutweg: Das Unternehmen investiert 23 Millionen Euro in das Denkmal-Ensemble, nach Grundrissänderungen entstehen 335 Wohnungen.
IV. Bilanz
Ende 2007 bewirtschaftet die HWG noch
20.999 Wohnungen. Damit hat sich die Zahl durch Verkäufe unrentabler Objekte und den Rückbau seit 2002 um fast 5.500 Wohnungen reduziert.
10. März 2008
Umzug
Die HWG bezieht ihren neuen Firmensitz im Hansering 19.
Mit dem Kauf, der Sanierung und dem Umzug in eines der imposantesten Gründerzeithäuser Halles bekennt sich die HWG zu ihrer Verantwortung für die Erhaltung historischer Bausubstanz der Saalestadt.
2012
V. Bilanz
Das städtische Unternehmen besitzt 19.000 Wohnungen und etwa 300 Gewerbeobjekte. Die Leerstandsquote sinkt weiter auf 9,7 Prozent.
Dezember 2013
Denkmal-Ensemble
Abschluss der Sanierungsarbeiten des Denkmal-Ensembles Delitzscher/Freiimfelder Straße aus den 1950er-Jahren im Osten der Stadt. Hier entstehen 109 Wohnungen und eine Kindertagesstätte. Erstmals errichtet die HWG zwei Pelletheizkraftwerke zur Versorgung.
VI. Bilanz
Ende 2015 beträgt der Leerstand nur noch 7,3 Prozent. Die HWG bewirtschaftet insgesamt 17.858 Wohn- und etwa 300 Gewerbeeinheiten.
Mai 2017
Wohnpark
„Wohnpark im Paulusviertel“ ist fertig. Etwa 29 Millionen investiert die HGWS (Gemeinschaftsunternehmen von HWG und dem Bauunternehmen Papenburg) in das Projekt. Insgesamt 116 Wohnungen im ehemaligen Regierungspräsidium und in den Neubauten entstehen. Dazu kommt eine Kindertagesstätte.
Im Oktober 2019 wird die HGWS und deren Bestand (Wohnpark) an die Saalesparkasse verkauft.
Mai 2018
Quartier Vogelweide
Abschluss der umfangreichen Sanierungsarbeiten im Quartier Vogelweide im Süden der Stadt. Seit 2011 hat die HWG insgesamt 560 Wohnungen der Blockbauten aus den 1960er-Jahren sowie das Wohnumfeld für rund 32 Millionen Euro instand gesetzt.
Ende März 2019
UN-Auszeichnung
Der Interkulturelle Gemeinschaftsgarten „Bunte Beete“ im Stadtteil Heide-Nord erhält den Titel „UN-Dekade-Projekt Biologische Vielfalt“. Die „Bunten Beete“ sind seit 2016 Begegnungsort im Stadtteil und offen für alle Bewohner.
2017 entsteht ein weiterer Gemeinschaftsgarten im Quartier: der „Essbare Waldgarten“.
September 2019
Freiwillige Selbstverpflichtung unterzeichnet
3. März 2020
Mieterladen Südstadt/Waldstadt Silberhöhe
Dezember 2020
Fertigstellung Neubau
Das größte Neubauprojekt der HWG seit der Wiedervereinigung ist fertiggestellt. Das Wohn- und Geschäftshaus „Dorotheenstraße 11“ bietet insgesamt 85 Wohnungen mit moderner Ausstattung und optimaler Anbindung.
Chronik 1922-2022
Unsere Unternehmensgeschichte, historische Meilensteine und wichtige Ereignisse der HWG lesen Sie in unserer Chronik, die wir anlässlich unseres 100-jährigen Bestehens herausgebracht haben.
Klicken Sie einfach oben und lesen Sie gleich online. Wir wünschen viel Spaß!
Wohnen in Halle (Saale) vor 100 Jahren
Einen kurzen Einblick in das Wohnen in Halle (Saale) vor rund 100 Jahren erhalten Sie vom Stadtarchivar Ralf Jacob im Interview mit HWG-Unternehmenssprecher Steffen Schier.